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Wickelfalz, Zick-Zack-Falz oder Altarfalz – welche Falz passt am besten?​

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Im Druckfachjargon ist „falzen“ das, was man landläufig unter „falten“ versteht. Jeder, der schon mal einen Brief geschrieben hat, hat in der Regel auch schon mal einen Papierbogen gefalzt. Denn wenn du ein beschriebenes DIN-A4 Blatt für den Versand in einen Briefumschlag stecken möchtest, dann musst du es dafür auf das entsprechende Format zusammenfalten. 

Und damit hast du unbewusst das getan, was in Druckereien jeden Tag millionenfach praktiziert wird – du hast einen Papierbogen auf ein anderes Format gefalzt. Und je nachdem, wie du den Bogen gefalzt hast, hast du einen Wickelfalz, einen Zick-Zack-Falz oder einen Kreuzbruchfalz gemacht. Vermutlich hast du einfach nur deinen Briefbogen passend für das Kuvert haben wollen, ohne zu überlegen ob es ein Wickelfalz oder eine andere Falztechnik sein soll.

Ganz anders läuft es dagegen bei der professionellen Herstellung von Druckprodukten. Da ist es für den Produktionsprozess von entscheidender Bedeutung, wie das fertige Druckprodukt aussehen soll. Denn danach richtet sich zwingend, wie der bedruckte Papierbogen gefalzt werden muss. Und das fängt schon beim Erstellen der Druckdaten an. Druckdaten, drucken, falzen, binden – das ist fast immer die gleiche Reihenfolge, die klassisch mit dem einen Begriff „drucken“ umschrieben wird.

Broschüren, Flyer, Kalender, Kataloge drucken – für jedes Endprodukt gibt es eine eigene Falztechnik

Flyer, auch Folder genannt, sind so ziemlich die einfachsten Produkte in der Werbetechnik. Sie werden oftmals in sehr hohen Stückzahlen produziert und über die verschiedensten Kanäle verteilt. Das Drucken dieser Flyer ist für eine professionelle Druckerei recht anspruchslos. In fast allen Fällen ist das Grundformat eines Flyers DIN-A4, von jeder Seite bedruckt. 

Dieser Druckbogen wird dann durch entsprechende Falztechnik maschinell auf ein handliches Format gefalzt, um zum Beispiel eine optimale Größe für das Verteilen oder portooptimierte Versenden zu haben. Dieses handliche Format ist meistens das sogenannte DIN-lang-Format, das durch Wickelfalz oder Zick-Zack-Falz erzeugt wird. Beim Wickelfalz wird der Papierbogen tatsächlich so gefalzt, als ob man ihn aufwickeln würde, beim Zick-Zack-Falz hingegen wird das Papier immer gegenläufig gefaltet, so dass das fertige Druckprodukt wie ein „Z“ aussieht. 

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Solche Flyer werden mitunter auch Falzflyer genannt. Und zwar deshalb, weil es auch Flyer gibt, die gar nicht gefalzt werden. Das sind dann die ganz einfachen Produkte, in den verschiedensten Formaten, meist von DIN-A6 bis DIN-A4, oftmals nur eine Seite bedruckt. Da spricht man dann in der Regel von Handzetteln. Für eine Druckerei ist übrigens wichtig, dass die Druckdaten von Anfang an berücksichtigen, welche Falztechnik am Schluss angewendet wird.

Beim Drucken von Büchern und Broschüren kommt es oft darauf an, wie diese Produkte gebunden werden. Dann müssen die Druckdaten zum Beispiel berücksichtigen, ob es eine Klebebindung oder eine Fadenheftung oder eine Rückendrahtheftung sein soll. Auch das hat wiederum Auswirkung darauf, wie der fertige Druckbogen letztendlich auf das entsprechende Format gefalzt wird.

Wickelfalz auch bei hochwertigen Druckprodukten

Gefalzter Restaurantflyer

Es gibt sehr hochwertige Broschüren, bei denen dir hin und wieder auch mal ein Wickelfalz begegnet. Wenn einzelne Seiten ausklappbar sind und somit vom eigentlichen Format auf ein wesentlich größeres Format auseinandergefaltet werden können. Das ist für die Herstellung der Druckdaten und die Produktion dieser Broschüren dann schon eine größere Herausforderung.

Häufig wird diese Technik angewendet, wenn nicht alle Informationen auf eine Seite passen, aber zusammengehören und auf einen Blick betrachtet werden sollen. Oder wenn ein Foto wesentlich besser wirkt, wenn es großformatig in Szene gesetzt wird. Dann werden solche speziellen Seiten im Wickelfalz mit eingearbeitet.

Besonders beliebt ist der Wickelfalz auch bei Falzflyern für touristische Informationen. Sicherlich hast du so einen Folder auch schon mal in Händen gehalten. Eigentlich hat dieser Folder zum Beispiel das Format DIN-lang, beim Auseinanderfalten entwickelt sich dann plötzlich ein ganzes Bergkettenpanorama, verteilt über mehrere Seiten. Und man hat jeden einzelne Berg auf einen Blick, meistens mit Namen und Höhenangaben. Auch bei Wanderkarten ist der Wickelfalz sehr beliebt, da sich auf diese Art und Weise größere Regionen darstellen lassen.

Die Alternative: Der Altarfalz

Alternativ zum Wickelfalz wird in der Werbetechnik gern auch der Altarfalz verwendet. Beim Altarfalz wird ein Druckbogen von beiden Seiten von außen nach innen gefalzt. Deswegen wird der Altarfalz auch Fensterfalz genannt. Weil sich beide Seiten wie ein Fenster öffnen lassen. Durch den Altarfalz lassen sich oftmals pfiffige Gestaltungen realisieren, mit dem Ergebnis, dass man nach dem völligen Auseinanderfalten den gleichen Effekt hat wie beim Wickelfalz, nämlich ein relativ großes Format mit viel Platz für Informationen, zusammengefaltet aber ist es ein handliches Format, das sich optimal versenden oder verteilen lässt.

Unter den Falzflyern wird der Altarfalz nicht so häufig benutzt wie der Wickelfalz. Er kommt eher bei höherwertigen Foldern zur Anwendung, zum Beispiel bei Prospekten von Herstellern von Automobilen oder Küchen.

Kalender mit Wickelfalz

Gefalzter Kalender

Durch elektronische Kalender auf Smartphone oder Laptop ist der gedruckte Kalender zumindest im geschäftlichen Bereich fast in Vergessenheit geraten. Es gab eine Zeit, da hatte fast jeder Geschäftsmann einen dieser handlichen Kalender im Westentaschenformat. Den konnte man so schön in der Innentasche der Jacke mit sich führen. Und bei dieser Art von Kalender kam sehr häufig die Technik des Wickelfalz zum Einsatz. Denn man konnte einen Teil dieser Kalender so auseinanderfalten, dass man die Termine eines ganzen Jahres auf einen Blick erfassen konnte, das erste Halbjahr auf der einen Seite, das zweite Halbjahr auf der anderen Seite.

Auch für Kinderbücher bestens geeignet

Auch beim Drucken von Kinderbüchern wird der Wickel- bzw. Altarfalz gern verwendet. Wenn Kinder solche Bücher, die ein ganz normales Standardformat haben, anschauen, dann erschließt sich ihnen oftmals eine völlig neue Welt mit jeder neuen Seite, die aufgeklappt wird. Am Ende haben sie dann auf einen Blick zum Beispiel sämtliche Tiere, die im Garten leben, oder eine städtische Szene, wo alle Verkehrsteilnehmer abgebildet sind, oder alle Länder dieser Erde. Das ist für Kinder – aber oft auch für Erwachsene – sehr beeindruckend.

So lassen sich die unterschiedlichsten Falzarten nicht nur in der Werbetechnik einsetzen, um großformatige Bogen auf ein handliches Format zu bringen, sondern sie können auch gezielt verwendet werden, um Informationen effektvoll zu verstärken oder um einen Spannungsbogen für den Leser aufzubauen.

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