Am Anfang steht immer eine Idee. Die Idee, eigenes Wissen zu einem bestimmten Thema mit anderen Menschen zu teilen. Ob du ein Faible für Backrezepte hast, ein bestimmtes wissenschaftliches Fachgebiet besonders gut beherrscht, dir spannende Geschichten ausdenken kannst oder auch nur dein eigenes Leben beschreiben möchtest – Gründe, ein Buch zu schreiben gibt es genügend. Aber damit dein Buch auch den erwünschten Erfolg erzielt, solltest du im Vorfeld einige Punkte beachten.
Gibt es genügend Interesse an meinem Thema?
Schon in der Bibel steht: Des vielen Büchermachens ist kein Ende. Was vor über 2000 geschrieben wurde, hat heute noch Bestand. Täglich werden neue Bücher veröffentlicht. Wenn du also unter die Buchautoren gehen möchtest, solltest du dir sicher sein, dass es für dein Buch eine Leserschaft gibt. Menschen, die bereit sind, für dein Buch Geld auszugeben, weil sie die Erwartungshaltung haben, etwas Neues kennenzulernen. Soll dein Buch zu einem bestimmten Sachthema geschrieben werden, dann kannst du in einer Vorabrecherche feststellen, was es bereits alles zu diesem Thema am Buchmarkt gibt. Bei einem Roman wird das schon schwieriger. Die Erfolgsaussichten dafür lässt du besser über eine Agentur oder einen Verlag abschätzen. Dafür muss aber bereits ein Manuskript deines Buches vorliegen, das du – zumindest in Auszügen – den Verlagen oder Agenturen vorstellen kannst. Es gibt allgemeine Buchverlage, aber es gibt auch spezialisierte Verlage. Die machen besonders dann Sinn, wenn es sich bei deinem Buch um ein Sach- oder gar wissenschaftliches Thema handelt.
Am Anfang steht der reine Text
Du hast dich entschieden, ein Buch zu veröffentlichen? Dann schreib einfach drauf los. Lass den Gedanken, die dir im Kopf herumschwirren, freien Lauf. Am Anfang der Entstehung eines jeden Buches steht immer erst der Text. Es sei denn, es soll ein Bilderbuch werden. Aber darum geht es hier ja nicht. Wenn dein Buch ein Sachthema behandelt, wirst du um Bilder, Zeichnungen oder andere Abbildungen nicht herumkommen. Da musst du dir beim Schreiben dann Vermerke oder Platzhalter anlegen. Aber die endgültige Illustration und Gestaltung, die kommt erst später. Und dafür gibt es auch Profis, die so etwas beherrschen. Darüber solltest du dir als Autor nicht zu viele Gedanken machen.
Es gibt drei Möglichkeiten, ein Buch zu veröffentlichen
Wenn dein Manuskript steht, musst du entscheiden, wie es als fertiges Buch an die Öffentlichkeit gelangen soll. Dafür stehen dir drei Wege zur Verfügung. Der klassische Weg geht über einen Buchverlag, den du direkt ansprichst, ihm dein Manuskript oder eine Leseprobe zur Verfügung stellst und darauf hoffst, dass der Verlag Interesse daran hat. Wenn nicht, steht es dir natürlich frei, weitere Verlage anzusprechen. Die Alternative zum Verlag sind Agenturen. Die sind darauf spezialisiert, Manuskripte auf ihre Verkaufschancen zu überprüfen und geeignete Verlage zu suchen. Der dritte Weg ist das sogenannte Self Publishing. Dabei musst du nicht extra einen Verlag gründen, sondern besorgst dir für dein Buch eine ISBN und gehst selbst in die Vermarktung. Hierbei musst du allerdings auch alle Aufgaben, die in der Regel ein Verlag übernimmt, erledigen, von der Auswahl der Druckerei, der Auswahl und Gestaltung des Covers, der Illustration der Innenseiten oder auch des Lektorats. Ein weiterer Nachteil des Self Publishings besteht darin, dass du das komplette finanzielle Risiko trägst. Trotzdem ist dieser Weg nicht ganz ungewöhnlich und wird gerade von weniger bekannten Autoren gewählt oder solchen, die neu in der Branche sind. Auf den großen Buchmessen, die ja dominiert werden von den einschlägigen Verlagen, gibt es mittlerweile sogar eigene Bereiche für Self Publishing. Schon manchem Autor ist auf diesem Weg der Durchbruch gelungen, weil er dadurch in den Fokus professioneller Verlage geraten ist.
Das Buch für den Eigenbedarf
Wenn du mit deinem Buch keine kommerziellen Absichten verfolgst, sondern es nur für dich selbst oder einige wenige Verwandte und Freunde veröffentlichen möchtest, dann brauchst du dich um die Vermarktung und das ganze Drumherum natürlich nicht zu kümmern. In diesem Fall suchst du dir eine geeignete Druckerei, zweckmäßigerweise eine der zahlreichen Onlinedruckereien, bei denen man Bücher auch in kleinen Stückzahlen drucken lassen, wie zum Beispiel bei individuell.com. Natürlich musst du dich dann auch um Gestaltung, Papierqualität, Cover oder Korrekturlesen kümmern. Aber die meisten Onlinedruckereien stellen dir vernünftige Tools zur Verfügung, um ein ansprechendes Buch zu produzieren. Und wenn es sowieso nur für den Eigenbedarf ist, wird ein kleiner Rechtschreibfehler auch gern mal verziehen.
BUCH DRUCKEN LASSEN
Plagiatsvorwürfe – Abschreiben verboten!
Dieses Thema gibt es nicht nur bei Politikern mit Blick auf ihre Doktorarbeiten oder andere Veröffentlichungen, sondern ist in der gesamten Buchbranche präsent. Deswegen solltest du streng darauf achten, nicht irgendwelche Passagen aus fremden Büchern oder Internetseiten blindlings zu übernehmen. Da gibt es hinsichtlich der Kenntnismachung von Zitaten exakte Vorschriften. Denn einerseits verletzt du unter Umständen Urheberrechte, schmückst dich mit fremdem geistigem Eigentum und gibst dich im schlimmsten Fall dem Hohn und Spott der Öffentlichkeit preis, wenn dein „Betrug“ ans Tageslicht kommt. Abschreiben war schon in der Schule peinlich, vor allem, wenn der Lehrer es bemerkt hat.
Gar nicht so kompliziert
Wie du siehst, ist es gar nicht so kompliziert, ein Buch zu veröffentlichen. Erst die Idee, dann das Manuskript, Vermarktungschancen recherchieren und den Vermarktungsweg wählen. In nur vier Schritten kannst du Buchautor werden. Das klingt jetzt vielleicht etwas einfacher, als es in Wirklichkeit ist, ist bei weitem aber nicht so komplex, wie du es eventuell erwartet hättest. Und außerdem gibt es für viele Themen rund um die Veröffentlichung eines Buches ja auch Fachleute, die dich gern mit ihrem Know-how unterstützen.
